Machst Du auch noch diesen Mindset-Fehler?

Lässt Du zu, dass jemand Macht über Dich hat und es Dir damit schlecht geht?

Dann kennst Du den Satz:

Es kommt drauf an, wie Du damit umgehst…

Du bestimmst, was Du draus machst und wie es Dir damit geht.

Wie habe ich diesen Satz gehasst.

Rein gar nichts konnte ich damit anfangen.

Mir rollten sich bereits die Fußnägel auf wenn jemand sagte: Dein Umgang damit bestimmt, ob Du Opfer bist oder aktiv Verantwortung für Dich übernimmst.

Würg.

Wie oft dachte ich, die sind ja lustig. Klar, ich denke mal einfach anders drüber und schon ist alles gut.

Was ist mit all den Verletzungen, die mir so zugefügt wurden? Sind die dann weg?

Mindset-Fehler Nr. 1

Ich bin doch trotzdem enttäuscht worden, bin wütend, traurig, verletzt. Das ist doch ein Gefühl. Wie sollte ich denn mein Gefühl ändern?

Und wer würde das nicht sofort tun, wenn er doch nur könnte.

Ich konnte es nicht.

Nicht selten fühlte ich mich Situationen ausgeliefert. War sprachlos ob der Intrigen, die so rund um mich gesponnen worden sind.

Stand hilflos Lügengeschichten gegenüber.

Sprachlos war ich oft, nicht nur im übertragenen Sinne, nein, meine Stimme versagte wirklich ihren Dienst. Sehr, sehr oft.  Es kam nur ein Kieksen, wo ich am liebsten geschrien hätte. 

Mir fehlten die Worte, weil ich fassungslos war. Aber gerade die Fassung wollte gewahrt sein. Befand ich mich doch immer in einem Umfeld, in dem „man“ sich doch nicht einfach gehen lassen konnte. In dem Gefühle, Emotionen als Schwäche ausgelegt wurden und werden.

In einem Umfeld, in dem es sich nicht gehörte, dieses oder jenes zu tun oder zu sagen.

Es musste gelächelt werden um Stärke zu zeigen, geschwiegen werden um nicht unangenehm aufzufallen. Verschwiegen werden um niemandem auf den Schlips zu treten.

Ich war das alles so leid und ich hatte ein für mich adäquates Mittel, damit fertig zu werden.

Meinen Mindset-Fehler, Fluchtreflex.

Raus aus der Situation, aus dem Umfeld. Weg mit solchen Menschen aus meinem Leben.

Brücken abbrechen. Brrrrrrrrrrrr, bloß schnell weg.

 

Das konnte ich gut.

Einfach hinter mir lassen, was mir nicht guttat.

Jedoch… es änderte an den Verletzungen rein gar nichts. Sie waren da. Sie blieben da. In mir. Und sie brannten sich in mein Herz, in meine Seele und sie beeinflussten  meine Gedanken.

Immer wieder.

Da dachte ich gerade, man ist das Leben schön und zack, kreuzte einer dieser doofen Gedanken meinen Kopf. Mennuhu. Und immer wieder tat es genau so weh, wie im Moment der tatsächlich erfahrenen Verletzung.

Genau dann, wenn ich mich mal traute, jemandem davon zu erzählen, hörte ich:

Du, Du hast es selbst in der Hand, wie Du damit umgehst, wie nah Du es an Dich heranlässt und was es mit Dir macht. Du darfst nicht zulassen, dass die anderen diese Macht über Dich haben. 

Ha! Gut gebrüllt Löwe! Und wie, fragte ich?

Naja, indem Du ihnen diese Macht einfach nicht gibst!

Gähn.

Mindset-Fehler Nr. 2

Man, wollten die mich denn alle nicht verstehen? Ich gab ihnen diese Macht doch nie. Sie taten es einfach. Als ob mich jemand vorher gefragt hätte, ob ihm die Erlaubnis dazu erteile.

Wie oft glaubte ich, die anderen, die, die mir solche seltsamen Ratschläge gaben, haben nicht alle Lampen an.

Oder aber, sie haben nicht verstanden, was mir angetan wurde. Die haben eben keine Ahnung von Mobbing,  Intrigen, Gerüchten, Enttäuschungen, Ausgenutzt werden usw. Seufz, die Glücklichen.

Mindset-Fehler Nr. 5

Mich versteht keiner, also zog ich mich zurück. Ich brauche keine anderen Menschen. Die haben doch nichts anderes vor, als zu nehmen und zu zergeln, Energie auszusaugen, meine Ideen als ihre auszugeben, mich ihre Arbeit machen zu lassen und dann mit einem Tritt hinauszubefördern, sobald ich mal eine Gegenleistung erwartete.

Das ging ziemlich lange gut. Herz verschlossen. Nicht, rein gar nichts von mir oder über mich erzählt. Zumindest nichts, was anderen hätte dienlich sein können, mich zu verletzen.

Mein Zuhause war eine Burg. Niemand kam da hinein. Mein Herz, eine Festung. Für niemanden offen (meine Familie ausgenommen). Meine Seele, ein geheimer Ort.

Etwas fehlt

Nur… irgendetwas fehlte mir. Aber was nur?

Ich kam nicht drauf.

Nur eines war klar, ich war nicht komplett, irgendein Teil von mir war leer. Nicht einsam. Einsam fühlte ich mich noch nie. Allein auch nicht.

Meine Analyse ergab, dass die Menschen um mich herum gar nicht merkten, dass sie mich nicht kennen. Kaum etwas von mir wußten. Sie waren zufrieden mit dem, was ich ihnen erzählte und merkten nicht, dass nichts Persönliches dabei war. Wir redeten über die Arbeit, über Hobbys, über Sport, Motorräder, Häuser, Gärten, Wohnungen, Kinder, Schule und Beruf, mein Dozentenleben, die Seminare, die ich gab. Das war´s.

 

Und dann machte es Klick!

Ich fragte mich, warum sie nicht merkten, dass ich so viel über sie wußte, sie aber nichts über das, was mich ausmacht. Meine  Denkweise, mein Gefühlsleben, meine Wünsche, Träume, Visionen, mein Leben. Und ich stellte fest, es interessiert sie nicht, ist doch jeder froh, wenn er über sich, seine Heldentaten und sein glitzerndes Leben, sein Haus, sein Geld und vor allem, wie toll er ist, erzählen darf. So oft ich auch erzählte, dass ich einen Vollzeitjob habe und zwei Mal die Woche Abendseminare gebe, sie riefen mich prompt während der Seminare an oder schimpften mit mir, weil ich tagsüber nicht auf WhatsApp und FB Posts reagierte.

So oft ich auch erzählte, dass ich sehr wenig Freizeit habe, sie wollten mich besuchen, mit mir etwas unternehmen und waren sauer, wenn ich nein sagte. An manchen Tagen hatte ich bis zu 12 Texte auf dem Anrufbeantworter und unzählige Whatsapps, die beantwortet werden wollten. Meistens aber Aufrufe, doch endlich mal zurückzurufen. Okay, mache ich. Nachdem ich dann, endlich zu Hause, gegen 23.15 zurückrief, waren sie empört. 😉

Was  mir einfiele, um diese Zeit! Um diese Zeit gingen sie doch zu Bett.

Mindset-Fehler Nr. 3

Wieder einmal fühle ich mich unverstanden, wieder einmal war ich enttäuscht. Und der Fluchtreflex war wieder präsent.

 

So traf ich eine folgenschwere Entscheidung

Ich wünschte mir Menschen in meinem Leben, die vielfältige Interessen haben, gerne lesen, sich fortbilden, Hobbys haben, Gespräche mögen, die über Belanglosigkeiten hinausgehen. Die sich sowohl für Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Bildung, Kunst, Kultur, Business als auch für Kinder, Kuchen, Spaß und Leben pur interessierten.

Mindset-Fehler Nr. 4

So prüfte ich Menschen, die in mein Leben kamen auf genau diese Kriterien, dieses Mal aber bevor ich alles gab, alles für sie tat. Hammerauslese. Es blieb niemand übrig. Ja, ich weiß wie dekadent sich das anhört-aber ich habe es nun einmal so gemacht.

Um Dich zu beruhigen, es war der falsche Weg.

Rückzug und einigeln war mal wieder angesagt.

Selbstmitleid war auch dabei. Warum ich, warum passiert das mir? Was sind das für komische Wesen, die sich nur zur Arbeit schleppen und danach die Gedankenvernichtungsmaschine (TV) anschmissen und sich lediglich mal Gedanken darüber machen, wie sie jemandem Schaden zufügen können? Kann das denn alles sein?

 

Entscheidung, Klappe die Zweite

Ich tat nichts. Verlangte nichts, erwartete nichts. Begab mich in eine Art neutraler Warteschleife.

 

Entscheidung, Klappe die Dritte

Zeit aktiv zu werden. Passive Aktivität nenne ich diese Zeit heute. Denn ich wurde aktiv, indem ich alles auf mich zukommen ließ, ohne irgendwelche Kriterien festzulegen. Eine natürliche Neugier auf Menschen, Events und Unvorhergesehenes pflanzte sich in meinen Kopf. Unternommen habe ich nichts-nur zugelassen.

Natürlich fiel ich noch einige Male auf die Nase, nur, ich war drauf gefasst und merkte relativ schnell, wenn mein Bauchgefühl NEIN schrie. Es sollte noch etwas dauern, bis ich drauf hörte.

Mindset-Fehler Auflösung

 

Die beste Entscheidung

Ein ganz persönliches Notizbuch sollte die Wende bringen. Dort schrieb ich alles hinein, was ich wirklich will, was ich nicht mehr will. Wen ich in meinem Leben haben will. Mit wem ich mich umgeben möchte. Was ich bereit bin zu geben, was ich bereit bin,  zu nehmen. Dort stand alles drin, was ich nicht leiden kann und alles, was ich mag. Was ich vom Leben erwarte und was ich der Gesellschaft, der Welt zu geben bereit bin. Was ich an mir mag, was ich gar nicht an mir mag. Schonungslos ehrlich. Mit dem Wissen, das es ja niemals jemand erfahren würde. 

Diese Notizen sprach ich  in mein Handy und hörte sie mir im Stau an, auf dem Weg zur Arbeit, zwischendurch und manifestierte so, ohne mir darüber im Klaren zu sein, mein Wunschleben.

 

Und zog damit an, was ich mir wünschte

Es war nicht esoterisch, es war nicht mystisch. Es war einfach.

Und es kamen Menschen in mein Leben, die alles mitbrachten, was mir vorher fehlte. Einfach so.

Viele von ihnen hatten noch größere Visionen als ich, lebten freier als ich, packten mindestens genau so viel in einen Tag wie ich, überraschten mich mit ihren Ideen und damit, wie sie Taten folgen ließen. Einige zogen direkt an mir vorbei, weil sie nicht zögerten umzusetzen, während ich noch überlegte und überlegte, zweifelte, mich nicht traute und einfach nicht anfing.

Sie wurden allesamt meine Mentoren, ich hörte hin, ich schaute zu, ich wurde aktiv, war bereit zu lernen und anzunehmen.

Brachte mich ein, gab, schenkte und forcierte, half und es machte Spaß. Nichts brauchte ich einfordern, ich erhielt einfach. Wahnsinn.

 

Zu schön um wahr zu sein

Genau, Du kannst Dir schon denken… auch hier blieben Verletzungen nicht aus.

 

Jetzt kommt das große UND…

Dieser verdammte Spruch: Wie Du damit umgehst, bestimmt darüber  was Du fühlst, erhielt Bedeutung.

Ich beschloss, vor gar nicht so langer Zeit, dass ich noch an mir arbeiten müsse.

Das tat ich.

Nicht die anderen verändern, nicht die Umstände verantwortlich machen, mich nicht als dumm und naiv zu beschimpfen, nicht in Selbstmitleid zu baden. Einfach nur an meiner Einstellung zu arbeiten.

Las viel über Resilienz, Selbstfürsorge, Selbstliebe, Selbsterkenntnis, Selbst-bewusst-Sein und kam bei mir an.

Lernte, dass Selbstfürsorge heißen kann, sich nicht selbst nieder zu machen, anzunehmen was ist, so wie es ist und mich anzuerkennen, so wie ich bin. Das ist nicht einfach. Sind wir doch alle in dem Glauben groß geworden, nicht gut genug zu sein, uns nicht so wichtig zu nehmen, nicht in den Vordergrund zu rücken und viele solcher Mind-Manipulationen mehr.

 

Sich wehren, statt zu flüchten

Ich habe begriffen, dass ich kämpfen darf. Sich gegen etwas zur Wehr zu setzen ist Selbstfürsorge, nicht Vermeidung bringt Ruhe, sondern aktiv zu werden macht stark.

Für sich und seine Werte einzustehen ist Selbstliebe und nicht etwa, sich toll zu finden (das dachte ich früher immer und es kam mir zu überheblich vor)

Menschen zur Rede zu stellen, die meine Grenzen überschreiten ist Selbst-bewusst-Sein, nicht arrogant sein, sich über andere zu erheben, sondern in dem Bewusst-Sein zu leben, was ich zulasse und wann ich Distanz wünsche. Was ich mit mir machen lasse und was nicht.

 

Macht und Schuld

Dieses Begreifen der Macht über das, was ich fühle und wie ich damit umgehe, macht mich täglich richtig glücklich. Zwar kann nichts vor Enttäuschungen oder Verletzungen wirklich schützen, jedoch darf ich aktiv werden. Bin nicht mehr Opfer sondern aktiv beteiligt, an dem, was ich fühle, wie viel ich zulasse. Ich habe die Macht darüber, ob ich mich klein machen lasse oder aufstehe und zeige- mit mir nicht- . Niemand außer mir kann darüber entscheiden ob ich wie ein Loser fühle, ob ich mich als unzulänglich empfinde, als naiv oder  als jemand, der es besser nicht verdient hätte. Die Schuld nicht mehr bei mir zu suchen ist sehr befreiend, auch bei den anderen suche ich sie nicht. Es gibt keine Schuld.

Immer noch ärgert es mich die Art und Weise mancher Menschen, die Unverfrorenheiten, die Unverschämtheiten, das zu ändern, liegt nicht in meiner Macht.

Was ich gelernt habe ist, dass es nichts mit mir zu tun hat, es ist deren Spielfeld, nicht meines.

Es ist deren Mindset, was nicht meinem entspricht, basta.  Und aus genau diesem Grund brauche ich mich auch nicht mehr zu fragen, warum ich? Warum machen die das mit mir? Tun sie nicht, machen sie mit jedem.

 

Fazit und Learning

Wenn Du aufhörst Schuld zu suchen, egal ob bei Dir oder anderen, bist du frei.

 

Lebensnahe Beispiele für Dich als Übungsfeld

Der Weg, Dich frei zu fühlen, darf mit kleinen Schritten beginnen, auch ein Mindset zu ändern, erfordert Geduld

Du stellst Dich grundsätzlich in der falschen Kassenschlange an,

nun kannst du sauer sein, Dich grün und schwarz ärgern, es wird deshalb nicht schneller gehen. Nur wenn  Du es als verlorene Zeit ansiehst, bist Du im Schuldzuweisungsmodus. Nutze die Zeit für eigene, schöne Gedanken, lass Dich nicht auf Jammern oder Aggressionen ein, rolle nicht mit den Augen, Du bist Teil der Schlange, gilt auch für den Stau, leg einen Podcast ein, sprich was Schönes in Dein Handy, schreibe jemandem einen Gruß, bei dem Du Dich lange nicht gemeldet hast. 

Jemand hört Dir nicht aufmerksam zu oder vergisst immer wieder, was Du gesagt hast, sein Spielfeld.

Nicht ärgern, überlege lieber, wie Du diesem Menschen kurze, knappe Infos geben kannst und ob Du ihm wirklich „die ganze Geschichte“ erzählen möchtest oder lieber auf einen interessierten Menschen wartest.

Du hast einen langen Artikel geschrieben, er ist endlich fertig, bevor Du speicherst, stürzt das Programm ab.

Nicht toben. Nicht mit Dir schimpfen. Du wirst nie mehr vergessen, zwischen zu speichern.  Die neue Version wird noch besser werden, wirst sehen.

Deine immer wieder unpünktliche Freundin kommt mal wieder zu spät, das Essen ist längst kalt. Lade sie grundsätzlich eine Stunde vor der Zeit ein 😉

Alle motzen über das Wetter,

erkläre ihnen, dass der Regen gut ist um zu lesen, die Hitze gut ist für den Spargel, der Schnee toll ist für die Kinder, der Wind um den Kopf durchzupusten aber lasse Dich nicht auf das Jammern ein.

Deine Kollegen erzählen Dir stundenlang, dass ihr Arbeitspensum nicht zu schaffen sei

– unverschämt, was da verlangt wird- sage ihnen, dass Du nun weiterarbeiten möchtest, damit Du voran kommst und deshalb leider keine Zeit hast, Dich zu unterhalten J

Die schlechte Laune der anderen zieht Dich runter?

Halte es mit Tobias Beck: “Für dieses Gespräch stehe ich nicht zur Verfügung.”

 

Lebe Dein Mindset! Wahre Deine persönliche, ganz individuelle Einstellung bzw. Haltung einer Sache gegenüber oder einer Person, Darstellung, Meinung oder Geschichte.

www.quovadix.de
Elke Dola ist PotentialProfiler und Mindset-Ninja, Wirksamkeitstrainerin, Keynote-Speakerin, Dozentin für Körpersprache, Rhetorik und positive Kommunikation, Referentin für salutogene Gesprächsführung, Kolumnenschreiberin, Arbeitspädagogin, Texterin und staatl. gepr. Referentin für Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit (DAPR), Mentor für Online- und OfflineunternehmerInnen und zert. psychologische Beraterin nach Dr. Migge