An die Welt!

es gibt so Zeiten im Leben, da scheint alles zu funktionieren, Du hast Ziele, Du kämpfst, du nimmst alle Widrigkeiten in Kauf, Du erreichst.
Dann kommt das nächste Ziel.
Und wieder von vorne.
Irgendwann, Du ahnst es schon, wirst Du Deine Ziele erreicht haben.
Was kommt dann?
Richtig, das nächste Ziel.

Auf dem Weg passieren seltsame Dinge.

Du fühlst gar nicht dieses Riesenglück, etwas erreicht zu haben. Du feierst gar nicht richtig, Du nimmst es hin und gehst weiter. Ja, wenn andere Dir Respekt für diesen Weg zollen, dann wiegelst Du noch ganz Frauenart vorsichtig ab, lächelst, legst den Kopf schief und sagst: Ach, das war doch nicht so schwer.
Und tief in Dir weißt Du, es war weder einfach, noch schnell, noch ohne Hürden.
Du hast nie gelernt, Dich loben zu lassen, mit Komplimenten kannst Du nicht gut umgehen.
Das ist nicht Deine Schuld.

Es wurde Dir genau so beigebracht. Von Kindesbeinen an:

„stell Dich nicht in den Mittelpunkt“
„ nimm Dich nicht so wichtig“
„Du bist nicht der Nabel der Welt“
„sei nicht so extrovertiert“
Und Du warst brav und hast Du von Stund an diese Anteile unterlassen.
Weil Du ein Mädchen warst. Das geliebt werden wollte, das Anerkennung wollte und verdient hat. Aber bekommen hast Du Verhaltensregeln, Verbote, Vorschriften, die Unterdrückung vieler Deiner Persönlichkeitsanteile.

Dein Mantra wurde:

sei lieb, sei nett, sei gefällig, sei brav und still, falle nicht auf, leiste etwas, wenn Du geliebt und gemocht werden willst.
Ein NEIN hast Du nie erlernt, denn hier wird gemacht, was andere Dir vorschreiben.
Das ist schade, denn Du nimmst das mit in Dein Erwachsensein.

Ich weiß, wovon ich spreche.

Ein derber Schicksalsschlag verdeutlichte mir diese eingepflanzten Unverschämtheiten gerade sehr deutlich.
Ich nahm mich zurück, im Leben, in der Beziehung, in der Selbstwahrnehmung.
Meine Aufgabe schien es zu sein, anderen zu dienen, ihnen zu helfen, ihnen alles abzunehmen, was sie belastet. Lösungen zu finden und Harmonie herzustellen.

So war ich erzogen worden und es brach mir mehrmals das Genick. Ich erinnere mich noch gut daran, dass meine Eltern einen Ministreit hatten, naja, zumindest herrschte nicht die allerbeste Stimmung, mein Vater sollte etwas einkaufen weil er ein Auto und einen Führerschein besaß und meine Mutter nicht. Ich konnte diesen kleinen Disput nicht aushalten und bot mich sofort an, mit dem Rad zu fahren und das Gewünschte einzukaufen. Hauptsache die beiden streiten nicht und es herrscht keine Disharmonie.
Ich fuhr los und kam erst Jahre später wieder. Auf dem Weg in die Stadt mit meinem kleinen, roten Klapprad verunglückte ich schwer.
Ich war elf und noch zu klein um begreifen zu können, dass mein Aktionismus mich verleitete, sofort eine Aufgabe zu übernehmen, die nicht meine war, nicht der richtige Weg sein kann.

Und genau so lebte ich meine große Liebe. Ich tat alles, nur nichts für mich. Ich löste, ich versuchte Harmonie hineinzubringen, ich nahm alles hin. Es gab kein Nein, nur ein „na klar, machen wir, gerne Schatz“
Das war weder ehrlich, noch gut.

Ich war gefällig, brav, lieb, ehrlich, treu, immer da, immer abrufbereit, immer darauf bedacht, dass es dem anderen gut geht. War wach, obschon ich todmüde ins Bett hätte fallen können.
Arbeitete, obschon ich krank war.
Entrümpelte, wenn ich lieber in der Sonne gelegen hätte.
Putzte, wenn ich bereits einen 16 Stunden Tag hinter mir hatte.
Sagte nichts zu Terminen zu unmöglichen Zeiten.
Wehrte mich nicht, als es mir zu bunt wurde und unser Privatleben völlig den Bach hinunterging, weil die Arbeit des Partners das Wichtigste wurde.
Ich schwieg. Ich nahm hin. Ich fand Ausreden für mein Gegenüber, für mich, für das Leben, mit dem ich nicht mehr zufrieden war.

Aber…

ich hatte gelernt, mich selbst nicht so wichtig zu nehmen, also war es gut so wie es war.
Mein Kopf war überschwemmt mit:
sei ein guter Partner,
mecker nicht,
jammer nicht,
sag nicht Nein,
hab Verständnis,
nimm Dich nicht so wichtig,
unterstütze, wo Du nur kannst,
halte den Rücken des anderen frei…

Mit anderen Worten, ich gab mich auf, ich verlor mich, wurde unsichtbar.

Ein paar Versuche unternahm ich mich zu wehren, allerdings viel zu spät, nachdem ich Monate alles in mich hineingefressen hatte und dann wie ein Vulkan explodierte.
In einer Heftigkeit, die mich meist selbst erschreckte und für die ich mich schön regelmäßig hinterher schämte. Zwar sagte ich, was ich zu sagen hatte, vergriff mich aber im Ton und haute Zuviel auf einmal raus. Der andere wußte längst nicht mehr, wovon ich sprach. Mein schlechtes Gewissen ließ mich jedes Mal hinterher noch kleiner werden und agieren.

Ich lebte nicht mehr mich, sondern funktionierte auf der Ebene, die meiner Meinung nach eine gute Beziehung ausmacht. Ich nahm den anderen weitaus wichtiger als mich.
So konnte ich nicht merken, dass ich uninteressant wurde.
Teilte meine Zeit und Termine so ein, dass der Partner nichts davon mitbekam, nur wenn Auslandaufenthalte anstanden, habe ich mich gelebt, Termine wahrgenommen, Freunde besucht, Zeit für mich genommen.
Alles um voll und ganz für den anderen da zu sein und nichts von der wertvollen Zeit zu verlieren, die wir nicht gerade im Übermaß zur Verfügung hatten.
Ich merkte auch nicht, dass nur noch ich nach Befindlichkeiten fragte und danach, wie es im Ausland gelaufen ist aber selbst nicht gefragt wurde. Schließlich war es meine Aufgabe für andere da zu sein, wer bin ich denn schon?
Wie oft sagte ich, mach Dir keine Sorgen um mich, ich komm schon klar, dann ging ich ins Bad und weinte, weil ich doch traurig war, dass wir wieder kein Wochenende hatten.
Wie oft lachte ich am Telefon wenn der ersehnte Anruf aus dem Ausland kam, obwohl ich gerade noch Wut hatte und die Situation zum K…. fand. Nein, ich ließ mir nichts anmerken, gar nichts. Wollte doch keine Umstände machen, nicht so wichtig sein, niemandem zur Last fallen.

Das Funktionieren habe ich perfektioniert.

Lächeln, wenn Dir zum Heulen ist,stark sein, wenn Du unendlich schwach bist, Ja sagen, wenn Du Nein meinst, Dich zurücknehmen wenn Du gerade mal Aufmerksamkeit brauchst. Ja, ich lernte sogar, meine Gedanken zurückzuhalten, der andere war doch grad so overloaded von seinem Job und brauchte Ruhe, wollte chillen. Klar doch, verstehe ich doch, der harte Job, die vielen Flüge, wahnsinnig anstrengend sowas. Wie gut habe ich es doch dagegen. Sitze zu Hause nach der Arbeit, vertraute Umgebung, Luxus. Und der arme, arme Partner hat soviel Arbeit.

Das ich auch meistens 16 oder gar 18 Stunden arbeitete, war schließlich meine Wahl, die hat man ja angeblich immer, also, warum jammern? Muss ich ja nicht machen, ist ja freiwillig.
Aber der arme Partner, der kann sich das ja nicht aussuchen, gehört ja alles zum Job.
Bemitleidenswert oder?
Und ich hatte Mitleid, sogar soviel, dass ich so manche Nacht auf die Heimkehr wartete, auch wenn es mittlerweile 3 Uhr früh war und ich um halb sieben raus musste. Aber wenn mein Schatz das tun muss, dann kann ich das ja wohl erst Recht aushalten und die Heimkehr schön gestalten.

Du rollst mit den Augen?

Du fragst Dich, ob ich noch alle Tassen im Schrank habe?
Du denkst Dir grad, boah, so ein Dööfchen hätte ich auch gerne?

Recht hast Du!

JETZT, jetzt denke ich auch so.
Jetzt ist mir aufgefallen, dass immer nur ich fragte, ob ich geliebt werde. Die Frage ist hier bereits das Opfer.
Ich bin das nie gefragt worden.
Dazu gehören alle Fragen, die in diese Richtung gehen.
Wurde ich gefragt, „wie geht es Dir“, antwortete ich serienmäßig mit „gut“ und erhielt ein „ah okay“.

Fragte ich, wie die Woche meines Gegenübers war, hörte ich mir jede Begebenheit aus der vergangenen Woche an, hörte genau zu, was braucht mein Gegenüber jetzt? Und sorgte für alles, was der andere jetzt wohl so für sein Wohlbefinden bräuchte. Ruhe, Schweigen, TV, Essen, Schlafen, Sporten, völlig egal. Ich nahm es hin und erfüllte lächelnd, schweigend.

Nun, ich bin Mindset-Ninja

Seit Jahren, für viele, viele Klienten hatte ich verdammt gute Ratschläge, viele habe ich in die Selbstständigkeit geführt, Ideen kreiert, Konzepte geschrieben, aufgebaut, motiviert, gelöst, unterstützt, geholfen, an ihrem Selbstwertgefühl gearbeitet, nachts, am Wochenende, aus dem Urlaub heraus, Feiertags, kein Problem und gerne.

Und nein, ich schäme mich nicht dafür, dass mein Mindset in Sachen Selbstwert unterirdisch war, denn…
Ein guter Herzchirurg würde auch nicht sein eigenes Herz operieren.

Business, das konnte ich immer.

Da bin ich gut.
Da vertraue ich mir.
Da bin ich tough.
Weiß, wie es geht.

Und nun?

Befindet sich meine Welt gerade im Schleudergang, wir durcheinandergewirbelt, zerknautscht, manches wird fadenscheinig durch das ganze Schleudern, anderes lässt sich nicht mehr entwirren, manches verliert die Farbe. Anderes kommt schmutzig wieder raus.
Einiges lässt sich nicht mehr zuordnen.

Das greift auch in mein Business ein.

Meine Kreativität war mir in den letzten Wochen abhanden gekommen.
Die Gedanken fuhren Achterbahn.
Tag und Nacht.
Alles erschien sinnentleert.
Völlig nutzlos, ungebraucht, ungeliebt und aussortiert kam ich mir vor.
Vielleicht war es auch so.

Was das mit Mindset zu tun hat?

Es gilt, meinen Anteil daran zu sehen, der ist nicht unerheblich.
Mit meiner Haltung hatte ich alles zerstört, meinen Platz nicht verteidigt. Mich nicht sichtbar fürs Leben gemacht. Mich uninteressant gemacht, denn ich hatte ja nichts zu erzählen, es passierte bei mir ja nichts. Ich war immer in der Warteschleife. Warten auf die Zielerreichung, warten auf den anderen, warten auf bessere Zeiten, warten auf die Rückkehr, warten auf gemeinsame Zeit. Laaaaaaaangweilig.
Das ständige Herunterschlucken von Ärgernissen, die Konzentration auf das Funktionieren, die Erwartungen, die niemals hätten erfüllt werden können, all das führte dazu, das ich das Wesentliche nicht sah. Nicht mich, nicht, was gerade passierte.
Nicht sehen wollen, das es bereits zu spät war.
Ich fühlte mich wie ein Opfer, dabei war ich auch Täter (danke Pamina und Petra ;-))

Und hier sind wir mitten in der Selbstwahrnehmung, Selbstachtung, Selbstfürsorge im Selbst-bewusst-sein.

Leute, lasst uns dagegen ankämpfen, wir sind wichtig, wir sind es wert gesehen und geachtet zu werden. Und zwar bevor wir zynisch, aggressiv, ungerecht und hart werden.
Entgegen aller eingeimpften Verhaltensmaßregeln! Aller!
Das braucht kein Mensch.
Du siehst, es nutzt Dir gar nichts lieb, aufopferungsvoll, brav und lächelnd, nicht jammernd und vor allem nicht Neinsagend zu sein. Es macht alles noch schlimmer.

Wenn Du merkst, dass Du Dich verloren hast, ist es bereits zu spät.

Ehrlich ist es auch nicht, wenn Du Dich selbst verleugnest, dann bist Du in der Bedürftigkeit, nicht in der Selbstbestimmung. Damit bürdest Du Deinem Gegenüber eine Riesenverantwortung für Dich auf. Und das ist unfair. Deine Erwartungen können nicht mehr erfüllt werden. Schließlich ist es der andere gewohnt, dass Du so bist, wie Du immer warst.
Du beginnst Bemerkungen zu machen, die längst nicht mehr gehört werden. Du ziehst Dich noch mehr zurück und achtest nur auf die Zeichen, die das, was Du denkst, bestätigen. Und die findest Du. Auf jeden Fall.

Jede vermeintlich enttäuschte Erwartung macht Dich mürber und zerreißt Dich noch mehr.
Das Ende ist unausweichlich. Und genau hier ist Exit. Jetzt hast
Du nichts mehr zu verlieren, Du haust alles raus, was längst hätte gesagt werden sollen, unerbittlich, hartherzig, verbittert, enttäuscht und sehr, sehr verletzend.

Es ist der Point of no return.

Lasst es soweit NICHT kommen, das ist ein gut gemeinter Rat und die gebe ich sonst eher nicht. Aber niemand hat es verdient, diese Erfahrungen auch machen zu müssen.
Zeit aufzustehen, für sich einzustehen, für sich selbst zu kämpfen. Lasst uns Rebellinnen sein, denn wer uns als Rebell nicht will, nimmt uns als brave Mädchen auch nicht ernst.

Ich erobere mich zurück als Mensch, als jemand der dachte, er würde alles schon kennen. Ich nehme mich wahr, meine Fehler oder nennen wir es besser Lernaufgaben und akzeptiere, dass ich genau so bin. Ich möchte hinter mir lassen, was mir schadet. Vergessen, was mir bereits als Kind eingetrichtert wurde oder es zumindest mit Besserem überschreiben.

Ja, sogar um Hilfe bitten habe ich in den letzten Monaten gelernt und sie bekommen.

Hier geht ein Riesendank an Petra R. Lehner, Pamina  Lauzi, Gabriela Leopoldseder und Andrea Stracke, Stefanie Utsch Jacobi und Barbara Hämmerle, die mich über Wasser hielten, sich mein Gejammer anhörten, Tag und Nacht für mich da waren, mich aufgefangen haben, Ordnung in mein Wirrwarr brachten, geduldig zuhörten und verstanden. Mich geerdet haben, manches Mal auf unsanfte Weise aber immer so, wie es grad gut für mich war. Und der Dank geht auch an Frauke Nauert, die mich in der Hochphase zu sich nach Korfu holte und mich ertrug. Ninjadank geht auch an die Gruppenninjas, die mich mit aufmunternden Postings, lieben Worten, Zitaten, Wünschen und PN begleiteten. Da es mein erstes Mal war, dass ich um Hilfe bat und das dann direkt auch noch öffentlich in der Mindset-Ninja-Gruppe, hat es mich umgehauen, wieviel Hilfsbereitschaft, Verständnis, Liebe, Achtung und Aufrichtigkeit doch in der Welt ist. Ich habe größten Respekt vor euch allen, es ist nicht einfach, jemanden, den man live noch gar nicht kennt, in solchen Phasen aufzubauen.
Und nein, ich bin noch nicht durch damit, allerdings bereit, den nächsten Schritt zu gehen und gerne mit euch allen.

Mindset Persönlichkeit
Und wenn es euch mal annähernd so geht, dann seid ihr bei diesen Menschen

Petra R.Lehner
Pamina C.Lauzi
Andrea Stracke
Gabriela Leopoldseder
Stefanie Utsch Jacobi
Barbara Hämmerle

in den allerbesten, intelligentesten, hilfreichsten Händen. Ohne Wenn und Aber.

Mindset Business

Und wenn Du jemanden für Dein Business suchst, einen Booster brauchst für Deinen Durchbruch, eine Knotenlösung, eine Sichtbarkeitsspritze oder ein Wirksamkeitsbömbchen, dann melde Dich bei mir. Für alle, die dieses Pamphlet bis zum Ende durchgehechelt haben, gibt es von heute angefangen bis Ende August ein Kurz-Lasercoachingangebot mit mir. Einen Skype oder Zoomtermin, bei dem wir Deinen größten Elefanten im Raum verjagen Bin fast jeden Abend für euch da. Gern PN mit „Elefant“ an mich. Oder in die Gruppe Mindset-Ninjas https://www.facebook.com/groups/Mindsetninjas/?ref=bookmarks
kommen, um mehr darüber zu erfahren.

Falls sich der eine oder die andere nun fragt, warum ich das so schonungslos ehrlich schreibe…ich liebe Transparenz, Aufrichtigkeit und echte Gefühle, auch Trainer, Coaches, Berater, Dienstleistende sind Menschen, die neben dem Business menschliche Erfahrungen machen und die beeinflussen nun einmal das gesamte Leben und auch das Business.

I am, what i am.
Es ist nicht immer alles rosa, es glitzert nicht immer-auch wenn es so scheint.

www.quovadix.de
Elke Dola ist PotentialProfiler und Mindset-Ninja, Wirksamkeitstrainerin, Keynote-Speakerin, Dozentin für Körpersprache, Rhetorik und positive Kommunikation, Referentin für salutogene Gesprächsführung, Kolumnenschreiberin, Arbeitspädagogin, Texterin und staatl. gepr. Referentin für Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit (DAPR), Mentor für Online- und OfflineunternehmerInnen und zert. psychologische Beraterin nach Dr. Migge