Darfst Du ganz legitim entspannt und selbstständig sein?

Als Nachzügler habe ich die Chance bekommen, doch noch meine Erfahrungen zu diesem Thema aufschreiben zu dürfen. Simone Weißenbach von http://www.simoneweissenbach.com  lädt auf Ihrem Blog zu der Parade *Entspannt selbstständig* ein.

Simone weiß genau, warum diese Frage wichtig ist, sie unterstützt Dich mit ihrem Know-how, Dein eigenes digitales Produkt zu entwickeln und so der Selbstständigkeit ein Stück näher zu kommen. Sie ist nicht nur Unternehmerin, Personalentwicklerin, Trainerin und Online-Entdeckerin, sondern lebt, was sie Dir beibringt. Danke Simone, dass ich bei dieser Gedankenreise dabei sein darf.

 

Darfst Du ganz legitim entspannt und selbstständig sein?

Nein, gilt doch in unserer Zeit und Gesellschaft, nur wer ständig gestresst ist, sei auch wichtig.

Wer Zeit hat, sich um seine Gesundheit, seinen Seelenfrieden, seine Familie oder , oh Schreck, gar “N U R” Hausfrau ist, kann weder selbstständig noch erfolgreich sein. Aber es geht noch schlimmer. Gibt es doch inzwischen Menschen, die gar nicht erst vorhaben, acht Stunden täglich in ein enges Korsett von Obrigkeiten, Vorschriften, Anweisungen, selbstherrlichen Vorgesetzten, intriganten und missgünstigen Kollegen zu steigen. Was bilden die sich eigentlich ein, diese Grünlinge. Keine Ahnung von nichts, noch keinen Tag gearbeitet und dann solch dekadente Ansprüche zu stellen. So etwas hätte damals nicht gegeben!

Tja, wann war denn dieses Damals? Wer hat es für gut befunden. Wer trauert diesen Systemen nach? Und was ist überhaupt schlecht daran, dass jeder Erfolg für sich interpretieren und ausprobieren kann?

Genau. Nichts.

 

In die Enge getrieben

Wohin hat es uns gebracht Vorgesetzen (allein das Wort ruft einen Würgereiz in mir hervor) hinterher zu hecheln? Dieser enge Rahmen, in dem sich doch die meisten von uns tummeln oder tummeln mussten, der keinen Raum für kreative Ideen zuließ, der uns Dinge ausführen ließ, die wir als unsinnig und unnütz, als Geldverschwendung und sinnfrei empfanden und dies meist zu Recht, der genau hat uns dahin gebracht, zu überlegen ob wir das wirklich bis zum finalen Ziel, der Rente aushalten wollen.

Klar, so wurde es vorgelebt. Wir sollten höflich, zurückhaltend, diszipliniert, korrekt und so lieb sein, dass wir nirgendwo anecken können. Leider ging das auf Kosten unserer Persönlichkeit gar nicht glimpflich ab. Wir leiden unter Verspannungen, Rückenproblemen, Depressionen und im schlimmsten Fall Burn out. Durchhalten war die Devise. “Man” braucht doch einen anständigen Job, möglichst ganztags mit unentgeltlichen Überstunden in festgefahrenen Fehlervermeidungsstrukturen. Noch länger sinnfreien Anweisungen folgen, noch länger in der Firma bleiben, das galt als chic, als erfolgreich und hip. Doch der immens hohe Krankenstand in allen Berufssparten spricht eine andere Sprache. Oftmals führt erst eine Krankheit, eine Zwangspause zur Beschäftigung mit sich selbst. Wir denken erstmals darüber nach, was wir wirklich wollen, wie es uns eigentlich geht, wenn wir mal frei über einen Tag entscheiden können. Welche Bedürfnisse wir tatsächlich haben, was wir tun würden, wenn…

All das bringt oft erst eine solche Auszeit mit sich oder eben auch die Insolvenz der “geliebten” Firma, bei der wir angestellt sind. Was zunächst als Katastrophe anmutet, wandelt sich für manchen zum Glücksfall. Wer daran nicht zerbricht, selbstreflektiert und mutig, mit Kampfgeist ausgestattet , den Weg in die Selbstständigkeit anstrebt, sucht nicht Erholung und ein chilliges Leben. Nein. Hier sucht jemand nach wertstiftenden Aufgaben, nach sinnvoller Lebenszeit, nach seinem Beitrag zur Gesellschaft. Selten hat er die Vision das große Geld zu machen, vielmehr strebt er nach Zufriedenheit, Freiheit und vor allem nach Lebenszeit.

 

Hochspannung ist gefährlich

Entspannung ist für diesen Menschen das Gegenteil von Anspannung. Anspannung auf Grund der Arbeitszeiten, die so gut wie nie mit Kitazeiten, Schulzeiten, Arztterminen, Öffnungszeiten von Behörden, Banken, Versicherungen und was neben der Arbeit noch so alles zu tun hat, übereinstimmen. Anspannung auf Grund der normal gewordenen Mehrfachbelastungen wie Alleinerziehende oder Häuslebauer, Familiengründer oder Vollzeitbeschäftigte mit ein bis zwei Nebenjobs, sie nur zu gut kennen. Anspannungen auf Grund von Deadlines, Aufträgen, die kurz vor Feierabend noch eben reinflattern, cholerischen oder ungerechten Chefs, mobbenden Kollegen oder bevorstehenden Entlassungswellen tun ihr Übriges. Und wir haben noch nicht über Jahresverträge und viele andere unwürdige Bedingungen gesprochen. Wie oft es vorkommt, dass eine Kleinfamilie mit einem Vollzeitbeschäftigten plus Festgehalt gerade mal so viel Geld zur Verfügung hat, dass die Fixkosten so eben gedeckt sind. Und über die Rente, die wir höchstwahrscheinlich weder erhalten noch erreichen werden, muss ich hier auch nicht mehr reden.

Das alles lässt den Macher über Selbstständigkeit nachdenken.

 

Arbeitszeit ist auch Lebenszeit

Das Wissen darum, dass auch Arbeitszeit Lebenszeit sein darf und kann, dass es möglich ist, diese 40 Stunden in der Woche sinnerfüllt, hochmotiviert und zielführend zu verbringen, treibt den Macher an. Man möge mir an dieser Stelle das Unterlassen des Genderns verzeihen. Der Macher ist hier selbstverständlich Frau oder Mann 😉

Entspannt selbstständig sein heißt also nicht, dass Du nun völlig tiefenentspannt Deinen Rechnungen entgegensiehst, Dich nicht über unverschämte Kunden, nicht eingehaltene Termine oder rückläufigen Umsatz aufregst. Nein, es bedeutet, dass Du steuern kannst. Du entscheidest. Und zwar alles. Ob Du Deine Strategie änderst, ob Du Pflichten auslagerst, Dir Hilfe holst, Dich anders positionierst. Natürlich birgt auch das alles Gefahren. Je nachdem ob Du eher chaotisch oder klar strukturiert bist, wird es Dich mehr oder weniger stressen. Ja, Du wirst auch Zeiten der Anspannung erleben, aber Du steuerst dagegen. Niemand verbietet Dir nun, kreativ zu sein, Neues oder Anderes auszuprobieren. Du entscheidest, ob Du Deine Bestzeit morgens um 7.00 Uhr oder um 11.00 Uhr auslebst. Ob Du spät in der Nacht Deine Inspirationen findest oder einen Tag Auszeit nimmst, um auftanken zu können. Du legst auch fest, ob es lohnt, den Kunden zu behalten oder ob es Dir sogar mehr Geld in die Kasse schwemmt, auf ihn zu verzichten. Du darfst entscheiden, ob Du ein neues Produkt einführst, eines aus dem Programm nimmst, eine neues Marketingtool ausprobierst oder mehr online erledigst. Du darfst mitten am Tag auf Facebook nachsehen, ob Dein neuer Artikel über Dein Produkt rockt und bekommst keine Abmahnung dafür.

 

Selbstfürsorge ist Investition in Dich

Du darfst Deinen Arzt aufsuchen, damit Deine Grippe auskuriert werden kann um mit mehr und neuer Energie dann Dein Business voranzutreiben. Aus eigener Erfahrung kann ich Dir versichern, dass in den meisten Büros die Arbeit eines 8-Stunden-Tages meist in 4 oder 5 Stunden erledigt wäre, dürften wir diese unserem Biorhythmus anpassen. Du darfst sogar entscheiden, Dich gesund zu ernähren, denn Du brauchst nicht mehr in die Kantine und brauchst auch nicht an Deinem mitgebrachten Brötchen zu mümmeln, denn Du kannst ein frisch zubereitetes Essen zu Dir nehmen. Ja ich weiß schon, auch das geht nicht in jeder Selbstständigkeit- ich gehe aber mal davon aus, dass wir hier nicht von einer Selbstständigkeit als Pilot oder Gehirnchirurg reden (obschon es dann um so wichtiger wäre). Im besten Fall ist es sogar möglich, Deinen Geldfluss selbst zu bestimmen, möglicherweise bist Du sogar bereit auf Einnahmen zu verzichten, wenn Du dafür 2 Wochen lang surfen gehen kannst und bist trotzdem oder gerade deshalb glücklich. Ich höre schon den einen oder anderen darüber sinnieren, dass ich naiv bin und ob ich nicht wüßte, wie schwer eine Selbstständigkeit ist, wie teuer eine private Krankenversicherung ist und das bis zu 49 % der Einnahmen an den Staat gehen.

 

Die hat doch keine Ahnung

Doch doch, das weiß ich alles aus meiner eigenen 21 jährigen Selbstständigkeit. Schließlich habe ich diese aus einem plötzlich auftretenden Sicherheitsdenken aufgegeben. Nachdem ich dann aber weitere drei Jahre in einer Festanstellung tätig war, erinnerte ich mich wieder daran, wie glücklich ich jeden Tag war, meinen Laden aufzuschließen, an die Sonntage, an denen ich liebevoll meinen Laden dekoriert habe, an die Abende, an denen ich Quittungen abgeheftet habe, an die Zeiten, als ich einen Zettel an die Ladentür hing, weil mein Sohn aus dem Kindergarten abgeholt werden wollte. An die tiefe Befriedigung mein eigenes Ding zu machen. Nichts und niemand konnte mich zu dieser Zeit davon abhalten, meinem Plan zu folgen. Es war herrlich. Und nein, ich habe nicht durchweg Tausende gescheffelt- aber ich habe mich um neue Wege gekümmert, ich habe unternommen, was ein Unternehmer unternehmen muss, nämlich an seiner Firma arbeiten, nicht pausenlos i n der Firma arbeiten. Und ich hole es mir wieder.

 

Ausgebremst

Völlig entspannt, denn Anspannung durch Fremdbestimmtheit, Verlust von Lebenszeit, Ausbremsen meiner Kreativität und meiner Liebe zum Improvisieren, das alles brauche ich nicht mehr. Wenn also die vermeintliche Sicherheit eines Dienstverhältnisses mich tumb macht und erschöpft, obschon ich nicht körperlich arbeite und den Geist nur in vorgegebener Bahn benutzen darf, ich also 20 oder 30 oder 40 Jahre mit angezogener Handbremse fahre, nur um an jedem 1. eines Monats Schmerzensgeld in Form einer Gehaltsabrechnung entgegen nehme, dann verrate ich mich, mein Leben, meine Visionen und meinen Lebenssinn.

 

Fazit

Somit bleibt festzustellen, JA, selbstständig und entspannt ist möglich.

Ein Onlinebusiness ermöglicht Dir sogar eine Selbstständigkeit ohne viel Eigenkapital.

Wenn Du weißt, was Dir wirklich wichtig ist, was Du brauchst um Dich mit Dir wohl zu fühlen, dazu stehst, dann findest Du auch die Selbstständigkeit, die Du entspannt leben kannst.

Finde heraus, wofür Du brennst, was Du ständig und immer tun könntest. Das, wofür ich Dich nachts um drei wecken dürfte, ohne dass Du mir böse bist. Teile es der Welt mit, eröffne einen Blog, vernetze Dich, suche Gleichgesinnte, höre sehr gut zu. Und lass Dich nicht aufhalten. Lies doch hierzu mal meinen Artikel http://quovadix.de/vier-typen-von-denen-du-dich-fernhalten-solltest/. Energie folgt der Aufmerksamkeit. Du bemerkst dann Möglichkeiten von ganz allein. Stelle es Dir so vor, wie die Suche nach Deinem roten Traumauto. Sobald Du Dir ein Bild von diesem Traumauto gemacht hast, wird es Dir immer häufiger auf sämtlichen Straßen begegnen. Suche nicht das große, schnelle Geld, finde lieber Deinen Weg zu Deinem persönlichen Lifestyle.

 

Oder wie mein Kiteinstructor mal zu mir sagte: lieber mit dem Fahrrad zum Strand als mit dem Mercedes ins Büro 😉

Let´s go.

P.S. es spricht nichts, rein gar nichts dagegen auch mit dieser Einstellung viel Geld zu verdienen, möglicherweise sogar leichter und entspannter als anders. Schließlich kannst Du auch am Strand Dein Onlinebusiness vorantreiben…

www.quovadix.de
Elke Dola ist PotentialProfiler und Mindset-Ninja, Wirksamkeitstrainerin, Keynote-Speakerin, Dozentin für Körpersprache, Rhetorik und positive Kommunikation, Referentin für salutogene Gesprächsführung, Kolumnenschreiberin, Arbeitspädagogin, Texterin und staatl. gepr. Referentin für Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit (DAPR), Mentor für Online- und OfflineunternehmerInnen und zert. psychologische Beraterin nach Dr. Migge