Dankbarkeit – echt jetzt?!

Es liegt wieder in der Luft, diese Zeit.

Die Zeit in der wir alle ein Stück näher rücken sollten, die Familien zusammenführen, die Familie einladen, die Freunde anrufen, Karten schreiben, Geschenke aussuchen, all so ein rührseliges Zeug.

Gut, zugegebenermaßen es macht keinen Spaß mehr. Seit wir wissen, das es in jeder Familie ein schwarzes Schaf gibt (das sind meist wir selbst) und Dinge unter den Tisch gekehrt werden, anderes -von allen geduldet-  ein Tabuthema darstellt und Tante Frida auf keinen Fall kommt, wenn Lisbeth dabei ist und wenn Onkel Heinz wieder Metaxa  trinkt, dann geht auf jeden Fall Lissi.

Ja, es macht tatsächlich kaum noch Spaß. Also, ich meine jetzt S P A S S.  Nein, im Gegenteil es ist so richtig ernst. ERNST. Verbindest Du Spaß haben mit Stress? Ist es für Dich Spaß, Dich in einen Anzug zu schmeißen, zuhause? Am 23.12. zum Friseur zu hechten, während die Pute im Ofen backt, der Tortenboden auf seine Befüllung wartet, das Silber poliert werden muss, das beste Geschirr nur für 6 Personen zur Verfügung steht, die Fenster noch geputzt werden müssen, das Gästezimmer frisch möbliert werden muss, Garten und Vorgarten noch frisiert werden müssen. Hm. Na gut, jeder so wie er mag. Dann klingelt es, alle strömen in Dein Haus, jeder wartet darauf, dass Du ihm die Jacken oder den Mantel abnimmst, alle Taschen werden über die Sitzgelegenheiten verteilt, Dein Stammplatz wird einfach belegt und von Deiner kunstvollen Tischdeko sind bereits jetzt nur noch Fragmente zu sehen, weil die süßen Kleinen dachten, es sei was Eßbares. Das Fleisch ist natürlich zu mager, zu fettig, zu braun, zu hell, zu wenig oder zu viel. Die selbstgemachten Nudeln schmecken „genau wie die gekauften“ und den Nachtisch hast Du doch ganz bestimmt nicht selbst gemacht, oder?

Also wofür dankbar sein?

 

Wo ist denn hier der Grund für Dankbarkeit

Ja genau dafür. Du hast wenigstens eine Familie, die Dich besucht. Du wohnst wenigstens in einem  Haus, das unordentlich werden kann, Du hast was Eßbares, auch wenn es zu scharf, laff, würzig, süss, fettig, was auch immer ist.

Über die Geschenke reden wir an dieser Stelle nicht. Danke für alles Gute und tschüss, ja war nett, bis nächstes Jahr usw. undsofort.

Das alles kennst Du, kenne ich, kennt vermutlich jeder.

Ähnliches  Spiel noch mal bei Freunden. Dann ist es aber auch gut.

Hast Du nicht wen vergessen?

Da war doch noch was.

 

Was ist mit Deiner Community?

Achja, alles erledigt, Adventskalender mit 24 Überraschungen online gestellt. Neue Freebies erstellt, die am 24.12. hoffentlich viral gehen und Preissenkung zum Jahresabschlussshowdown auch eingestielt. Jahresplanung für das neue Jahr im Kasten, Videos abgedreht. Podcasts geschnitten und verziert. Weihnachtspost vorgeplant, Sylvestergrüße im Post Planner geparkt. Puh, jepp an alles gedacht. Endlich zurücksinken lassen und Füße hoch.

 

STOPP!  Zeit anhalten bitte

HALT! Du hast immer noch was vergessen!

Wer hat Dich in diesem Jahr unterstützt?

Wer hat an Dein Geschäft gedacht als Du im Urlaub warst?

Wer hat Dich empfohlen, Dir wertvolle Tipps gegeben, Dir Antworten auf Deine Fragen geliefert?

Wer hat Dich inspiriert?

Wessen Impuls  hat Dich ein Stück weit nach vorne getrieben?

Wer hat Dir einfach so ein Kompliment gemacht?

Wer hat bei  unendlich vielen Posts an Dich gedacht Dir einen Award zukommen lassen.

Für wen hast Du einen Gastartikel geschrieben, wer hat einen für Dich geschrieben?

Wer hat euer Netzwerktreffen so stimmig gemacht? Das Hotel, die Location?

Welcher Newsletter hat Dir den einen oder anderen Trick verraten.

Welche Seminarangebote hast Du in diesem Jahr für Dich genutzt?

Wen hast Du offline kennen gelernt?

Wer hat Dir kostenloses Wissen geschenkt?

Wer hat Dich zum Lächeln gebracht?

 

Die wahren Geber

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Siehst Du!! Das sind die wahren Geber.

Einige kennen Dich noch nicht einmal und waren einfach für Dich da.

Andere kennen Dich nur, weil Du Fragen an sie hattest und sie haben sie Dir einfach so beantwortet, neben ihrem Business, neben ihrem Brotjob, neben eigenen Fragen, Sorgen.

Wildfremde Menschen haben Dich erwähnt, irgendwo, irgendwann und Du hast für einen kurzen Moment Freude empfunden.. und dann?

William Arthur Ward hat es in so einfache Wort gepackt:

[Tweet “Dankbarkeit zu fühlen und sie nicht auszudrücken, ist wie ein Geschenk zu verpacken und es nicht zu verschenken.”]

Das muss nicht bösartig gemeint sein. Vielen fällt es schwer Dankbarkeit auszudrücken, weil sie meinen,  es bedarf einer bestimmten Kreativität, dieses gebührend zu tun. Anderen fehlt es an Mut,

sie sind es nicht gewohnt, auf jemanden zuzugehen und einfach DANKE zu sagen oder sie vermuten hinter der Aktion, die der andere für sie unternommen hat, gleich was „Komisches“ oder es fehlt ihnen solange die richtige Idee, bis der Zeitpunkt des Dankens dann auch irgendwann vorüber gezogen ist.

 

Dank geht nur mit Kreativität

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Schauen wir mal was yogawiki dazu sagt, ich bin kein Yogi, mir gefällt nur die Beschreibung so gut.

Dankbarkeit ist ein Gefühl der Zufriedenheit und der Wertschätzung gegenüber einem Objekt, einer Person oder einem Zustand, einer Situation.. Dankbarkeit ist das Gefühl der Anerkennung der erhaltenen Gunst, die mit Gewogenheit dem Wohltäter ggü. einhergeht.

 

Dank ist nur ein Gefühl

Yogawiki sagt weiterhin, dass Dankbarkeit ein Gefühl oder eine Empfindung von Erkenntlichkeit, Freundlichkeit oder Wohlwollen dem Wohltäter gegenüber ist. .. kann sich auch darin ausdrücken, dass man dem Gönner Erfolg und Glück wünscht- also wirklich den Wunsch danach hat, dass es eben diesem so geht.

Na guck, muss kein Geschenk sein, Du darfst es aber herzlich fühlen.

Ich las mal, dass Dankbarkeit ein Zeichen eines erhabenen Charakters sei.

Weil es eine Ehrung des Herzens ist, sei es auch die edelste Tugend und somit das höchste Kapital aller Pflichten.

 

Pflicht? Tugend!? Hallo, 21. Jahrhundert

Auf jeden Fall brachten mich diese Buchstaben in erhebliche Schwierigkeiten. Ich stellte mal meine Dankbarkeit in Frage. Wie danke ich denn? Was fühle ich dann genau. Erleichterung, Freude, Achtung, Bedeutsamkeit, Glück oder was?

Ich kann es nicht wirklich „deuten, fassen“, greifen.

Viel zu oft, sagen wir Danke für die unmöglichsten Nichtigkeiten, sodass ein Danke sich schon völlig generiert anhört. Gar nicht tiefgehend oder aus der Seele kommend geschweige denn aus dem Herzen.  Sind wir denn noch dankbar? Es wird ja momentan überall so plakatiert, Achtsamkeit, Dankbarkeit, Glück, Ruhe und so große Wörter all allen Ecken und Kanten.

Klar, zuerst packe ich an meine eigene Nase und überlege, wem ich dieses Jahr wofür dankbar bin und was soll ich Dir sagen? Dieses Nachdenken darüber hat mir so viel Lächeln ins Gesicht gezaubert, dass ich mal wieder richtig echt gespürt habe, wie glücklich Dankbarkeit macht. Mag es eine Pflicht sein oder eine Tugend, eine Größe oder eine Erwartung- dieses warme Gefühl im Bauch bis hin zum Herzen, dieses Leuchten in den Augen –nicht nur zu haben, sondern auch zu spüren, richtig doll wahrzunehmen, das war schon toll.

 

Die Moderne

Und  deshalb habe ich mir folgendes vorgenommen, jeden morgen habe ich so meine Wachwerdminuten, da möchte ich nicht aus den Federn, es ist so kuschelig und warm, so beschützt und geschützt und weil das die für mich wertvollsten Minuten des Tages sind, möchte ich genau die nutzen, um mal eben in meine Gedanken ziehen zu lassen, für wen oder was ich dankbar bin. So richtig intensiv, denn dann beginnt ein Tag auch mit einem guten Gefühl und ich hege die Hoffnung, dass die Menschen, an die ich so intensiv denke, es auch  spüren können.  Vorsichtshalber werde ich diesen Menschen noch einen Gruß dalassen. Per Chat , Whats App, Mail –ganz egal.

Wie machst Du es? Bist Du dankbar? Zeigst Du es? Drückst Du es aus, irgendwie? Was hältst Du davon, wenn wir direkt damit mal loslegen? Kostet auch nicht mehr Zeit als ein Like zu drücken  😉

Bist Du dabei?

www.quovadix.de
Elke Dola ist PotentialProfiler und Mindset-Ninja, Wirksamkeitstrainerin, Keynote-Speakerin, Dozentin für Körpersprache, Rhetorik und positive Kommunikation, Referentin für salutogene Gesprächsführung, Kolumnenschreiberin, Arbeitspädagogin, Texterin und staatl. gepr. Referentin für Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit (DAPR), Mentor für Online- und OfflineunternehmerInnen und zert. psychologische Beraterin nach Dr. Migge