Aus der Serie: Plötzlich Führungskraft

Wenn in einer Firma immer die Besten gehen, kann es daran liegen, dass dort ein “Held” als Führungsperson regiert. Dieser duldet keinen Widerspruch. Kritik kränkt ihn regelrecht. Er fühlt sich persönlich angegriffen, nicht ernst genommen und reagiert gerne mit:

“Ich wünsche dies so, also wird es so gemacht. Basta”

 

Schwäche, nichts als Schwäche

Was Du dabei empfindest, interessiert ihn nicht im Geringsten, Emotionen sind für ihn Schwäche und haben in einem Tagesgeschäft oder überhaupt im Geschäftsgebaren nichts aber auch rein gar nichts zu suchen. Die Ratio des Vorgesetzten ist sein großes Totschlagargument – natürlich nur seine eigene.

Gesetzmäßigkeiten, Erfahrungen und Paragraphen werden hier immer wieder gerne herangezogen um Dir zu zeigen, dass Gefühle jeglicher Art hier schon völlig fehl am Platz sind.

 

Toll für Kriecher und Jackenzieher

Natürlich ist dies ein äußerst destruktives Verhalten und hält so die ewigen “Neutren” und Ja-Sager über Wasser. Aber mehr eben auch nicht. Veränderungen sind nicht möglich. Ideen werden mit einem abwertenden Grinsen abgetan. Manchmal auch begleitet von: Sie sollen hier nicht denken, Sie sollen ihre Arbeit verrichten, das Denken überlassen Sie mal mir.

 

Vorsicht geboten

Mitarbeitern dieser Spezies sei geraten, nicht zu viel von sich preiszugeben. Es wird früher oder später gegen diese verwendet werden. Vermeintlich gut gemeinte Fragen nach Deiner Befindlichkeit bitte niemals ernsthaft beantworten. Oft wird hier nur nach einem Vorwand gesucht, eine Schwachstelle bei Dir zu suchen.

 

Bitte keine Götter neben ihm

Besonders schwierig ist es, Lob von diesen Führungspersonen zu erhalten, denn sie allein möchten glänzen, alles was Du kannst oder erreichst, kann nur unmittelbar mit seiner Führung zusammenhängen und er schreibt es sich auf jeden Fall selbst zu. Das entkräftet Mitarbeiter mit Ehrgeiz natürlich mit der Zeit und sie werden sich nach einem herausfordernden Umfeld umsehen müssen, um nicht krank zu werden.

 

Denn sie wissen nicht, was sie tun

Bedenkt man aber, dass eine Führungskraft jeden einzelnen seines Teams zu guten Ergebnissen führen soll, sie zur Leistungserbringung motivieren sollen, wird schnell klar, dass dies in einem Team mit einem “Helden” als Leitung niemals gelingen kann. Eine Führungskraft hat laut Definition Menschen zu führen, ein Manager hat die Geschäfte zu führen. Jedoch sei hier an all jene appelliert, die Seminare für Führungskräfte geben, hier sollte viel stärker in die Definition gegangen werden. Eine Führungskraft sollte über verhaltenspsychologische Bildung verfügen, Charaktere einschätzen können, vor allem aber ZUHÖREN können.

 

Der wohl größte Fauxpas eines Vorgesetzten

Chefsache – Konflikte unter den Teammitgliedern

Ein Teamleiter muss in der Lage sein, Konflikte unparteiisch beizulegen und nicht darauf verweisen, dass man doch schließlich erwachsen sei und dies allein lösen könne (der vielleicht größte Fauxpas einer Führungskraft). Ungeahnte Energien werden hier in Konflikte investiert , nicht mehr ins Tagesgeschäft. Krankheitsbedingte Ausfälle forciert, Arbeitsprozesse kommen zum Erliegen. Teams brechen auseinander, Arbeitsergebnisse lassen stark zu wünschen übrig. In Meetings beherrschen persönliche Angriffe untereinander die Atmosphäre und was macht die Führungskraft? NICHTS außer der immens unqualifizierten Bemerkung, dies doch bitte untereinander zu lösen, schließlich seien ja hier alles erwachsene Menschen. (SuperGAU) Wäre dies möglich, bräuchten wir keine Richter, Anwälte, Justiz usw. An dieser Stelle sei nochmals der Hinweis erlaubt, Führungskräfte haben MENSCHEN zu leiten, zu führen und zu fördern. Chefsache also.

 

Kraft meines Amtes – Druck nach unten

Das Beste aus jedem Mitarbeiter herausholen zu können, das macht eine GUTE Führungskraft aus, nicht das REGIEREN oder das Weitergeben von Anweisungen, die er selbst von seinen Vorgesetzten erhalten hat. Ausnahme:

Die Wichtigkeit der Anweisung wird hervorgehoben, der Leiter schafft es, Verständnis für diese oder jene Maßnahme zu schaffen und stellt auch alle erforderlichen Instrumente, Bearbeitungshinweise, Formulare, Mittel und Materialien zur Verfügung, damit dieser Anweisung überhaupt regelkonform gefolgt werden kann.

Bei zehn Mitarbeitern kann durchaus jeder Einzelne durch etwas anderes motiviert werden, kennt der Teamleiter aber die intrinsischen und extrinsischen Motive seiner Teammitglieder gar nicht, wird keine, wie auch immer geartete, Führung gelingen.

Wie man sich Verständnis, Zustimmung und Teamkraft holt, ist ein Thema, welches in naher Zukunft ebenfalls hier vorgestellt wird.

Okay, wer sich hier wiedererkennt, hat die Chance, ein besserer Chef zu werden, wer hier seinen Chef wiedererkennt, hat mehrere Möglichkeiten, die in den nächsten Kapiteln bearbeitet werden 🙂

Möchte jemand von seinen Erfahrungen berichten? Dann bitte gerne hier auf dem Blog. Oder hast Du Fragen dazu, dann her damit, dafür sind wir ja da.

 

Der eine wartet, bis dass die Zeit sich wandelt, der andere packt sie kräftig an und handelt.

Dante Alighieri

Alle Bilder sind von Pixabay

www.quovadix.de
Elke Dola ist PotentialProfiler und Mindset-Ninja, Wirksamkeitstrainerin, Keynote-Speakerin, Dozentin für Körpersprache, Rhetorik und positive Kommunikation, Referentin für salutogene Gesprächsführung, Kolumnenschreiberin, Arbeitspädagogin, Texterin und staatl. gepr. Referentin für Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit (DAPR), Mentor für Online- und OfflineunternehmerInnen und zert. psychologische Beraterin nach Dr. Migge