Let’s Gender oder lieber doch nicht?
Wir verzichten ausdrücklich auf die weibliche Form wie z.B. Zuhörerinnen, Kundinnen, Leserinnen, denn unsere Frauen haben das gar nicht nötig. Nicht nur auf unserem Blog, auch im Privatleben boykottieren wir das.
Dieses Gendern macht uns verrückt.
Minderwertig
Niemals würden sie sich minderwertig fühlen, weil jemand die männliche Form für sächliche Dinge benutzt. Wenn wir Frauen lesen, sind wir Leser, wenn wir hören, sind wir Hörer, wenn wir telefonieren, sind wir Telefonierer und wenn wir meckern, sind wir Meckerer, wenn wir kaufen, sind wir Käufer oder bestenfalls Kaufende, Lesende, Hörende usw.
Solange wir dieses Gendern einfordern, haben wir es einfach noch nicht geschafft!
Es wirkt oftmals lächerlich.
Quotenfrau
Wir sind der Meinung, dass z.B. eine Diskussion über Frauenquoten uns lächerlich macht. Wer will denn eine Position, nur weil eine Quote einzuhalten ist? Wir wollen auf Grund fachlicher Kenntnisse anerkannt werden.
Hat schon mal jemand darüber nachgedacht, wie eine Frau sich fühlen soll, wenn sie doch genau weiß, dass sie “geduldet” ist, damit das Bild nach außen stimmt? In einem Land, das von einer Frau regiert wird. Gruselig!
Wir lächeln über Länder, in denen Frauen nichts zu sagen haben, aber wir hören täglich, dass wir nicht eingestellt werden können, weil wir doch entweder Kinder kriegen oder oh-mein-Gott- haben!
Lösung in Unternehmen:
Bewerbungen ohne Vornamen, ohne Bilder, nur das Können muss zählen
Weg mit den Blagen
Erst gestern habe ich einen Presseartikel über meine Stadt gelesen. Hier mitten im Ruhrgebiet (präzise in Marl) lebt jedes 5. Kind unter der Armutsgrenze. Zwei Seiten weiter in der gleichen Zeitung stand: Deutschland hat zu wenig Kinder.
Es wurde wieder mal die Sommerlochfrage aufgeworfen, warum das wohl so sei.
Ich raufte mir die Haare… und dachte nach.
Ja, warum haben wir keine Kinder mehr?
Leute! Weil wir uns das nicht leisten können. Von einem Gehalt kann in Deutschland keine Familie mehr existieren!
Und da wir nun mal nicht mit 3-4 Kindern auf 50 qm wohnen möchten, den Kindern etwas bieten wollen und einen gewissen Standard wünschen, müssen wir verzichten. Von WOLLEN kann hier keine Rede sein. Wirklich nicht.
Nicht zeitgemäß
Die Arbeitszeitmodelle sind familienfeindlich angelegt. Die männlichen Kollegen belächeln uns, wenn wir einen Tag aussetzen, weil die Kiddis mit Fieber im Bett liegen. Wenn wir um eine Stundenreduzierung bitten, erhalten wir als Antwort, dies sei so ein Frauending! Ja genau. Männer scheinen wohl nicht auf die Idee zu kommen, dass sie irgendeinen Anteil an diesen Kindern haben? Jaja, ich weiß schon, es gibt da draußen so ein bis zwei Männer, die das anders sehen.
Das ist aber zu wenig!
Waschlappen oder Männer!
Lösungen für zu Hause:
Männer steht auf! Seit stolz auf eure Familien, auf eure Kinder, auf euern Job, das zusammen ist ein System, welches revolutioniert werden muss. Seid doch ehrlich zu euch, ihr könnt doch eine Familie gar nicht mehr allein ernähren – also unterstützt eure Frauen, alle Frauen, steht zu euern Kindern und kämpft endlich wieder.
Macht das Ding gemeinsam, Haus, Garten, Auto, Wäsche, Einkauf, Karriere, Familie, Kinder – dann meine Lieben, könnt ihr auch wieder mit unserem Respekt, mit Achtung und Vertrauen, mit Zusammengehörigkeitsgefühl und Liebe rechnen.
So, das musste endlich mal gesagt werden.
Wenn wir das ändern wollen, dann brauchen wir Leute da draußen, die ihre Meinung dazu äußern,
also legt los, traut euch raus und kommentiert diesen Artikel, so wie euch der Schnabel gewachsen ist. Lasst uns was bewegen!
www.quovadix.de
Elke Dola ist PotentialProfiler und Mindset-Ninja, Wirksamkeitstrainerin, Keynote-Speakerin, Dozentin für Körpersprache, Rhetorik und positive Kommunikation, Referentin für salutogene Gesprächsführung, Kolumnenschreiberin, Arbeitspädagogin, Texterin und staatl. gepr. Referentin für Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit (DAPR), Mentor für Online- und OfflineunternehmerInnen und zert. psychologische Beraterin nach Dr. Migge
Liebe Elke, da ist dir ja wieder ein frischer, frecher Beitrag gelungen! Und er ist so wahr. Was können wir bewegen? Ich glaube nicht daran, dass die Gleichstellung der Frau der Frau gerecht wird. Ich glaube, dass die Frau an sich dem Mann gegenüber gleichWERTig ist, in ihrem Sosein, in ihrem Anderssein. Und ich glaube, dass sich Frau auch so sehen MUSS. Ohne ein geändertes Bewusstsein der Frau kann sich m.E. nichts verändern. Dabei sehe ich natürlich deutlich, dass sich schon sehr viel verändert hat. Bis Anfang der 70er brauchte Frau noch die schriftliche Einwilligung des Mannes, um überhaupt einen Arbeitsvertrag unterschreiben zu dürfen. Bis in die 60er war noch das Züchtigungsrecht des Mannes gegenüber seiner Frau gesetzlich verankert. Ich meine, da sind wir doch schon eine gute Strecke gegangen. Und, um noch einmal auf das Bewusstsein der Frau zurückzukommen, darf dieser Umstand der Unfreiheit einfach gewürdigt werden. Nur die Anerkennung dessen, was war, schafft Raum für ein neues Bewusstsein. Sowohl bei der Frau als auch beim Mann. Das schafft Raum für ein neues Rollenverständnis. Aufstehen, Krönchen richten, in die Berufswelt eintreten mit dem Bewusstsein: Ich bin eine Frau und als solche einzigartig und kein verkappter Mann.
Hat der Mann schon das Bewusstsein gewonnen, dass die Frau ihm gleichgestellt ist, ebenbürtig, auf Augenhöhe? Ist auch hier schon das, was war gewürdigt worden?
Als Eltern haben wir eine Familie gegründet und damit den Grundstein gelegt für die Gesellschaft von morgen. Wie durchdrungen sind wir von diesem Bewusstsein? Wie macht sich dieses Bewusstsein sichtbar? Wo ist die Anerkennung der Leistung?
Welche Priorität hat Familie im Leben der Eltern? Wie hoch ist der Preis, den sie bezahlen? Stimmt das Verhältnis Verdienst:Kosten (Doppelbelastung, Kinderbetreuung)?
Ich glaube mit diesen Überlegungen – es gibt mit Sicherheit noch viele andere Aspekte – kann Mann/Frau ein neues Selbstverständnis erreichen und dadurch zu einer anderen Gesellschaft beitragen.
Lieben Gruß
Charlotte, ich bin begeistert, Du hast alles ausgesprochen, was zwischen den Zeilen stand. Und das auch noch so prägnant, wir sollten mal einen Artikel zusammen schreiben. In allen Punkten hast Du Denkanstösse vorangetrieben, bestimmt wäre jeder einzelne Aspekt es wert, darüber zu schreiben, zu diskutieren und zu sinnieren. Wir sind Frauen und keine verkappten Männer und das ist gut so. Meinst Du, dass der Ansatz: wir müssen härter sein als Männer um in deren Domänen bestehen zu können, noch vorherrscht oder hat sich da auch schon was getan? Oder bringt die Erziehung unserer eigenen Söhne möglicherweise ein neues Bewußtsein in die Mann/Frau-Maschinerie? Ich bin gespannt auf Deine Sichtweise und auch auf die der Leser. Dir erst Mal ein Riesendank für Deinen ambitionierten, frischen und fundierten Beitrag liebe Charlotte. Bis ganz bald, die Lilli
Hallo Elke, danke für dein Feedback. Ja – ein gemeinsamer Artikel fände ich auch gut. Ich glaube, dass ein Leitbild, wie wir uns als Frauen sehen, was uns ausmacht, welchen Beitrag wir in der Gesellschaft leisten manchen Frauen ein neues Selbstverständnis geben kann. Meld dich einfach mal – und dann basteln wir was.
Lieben gruß
Charlotte