Hast Du den X-Faktor

[Tweet “Charisma hat nichts mit Schönheit oder Hässlichkeit, mit teuren Klamotten oder tollem Auto zu tun”].

Auch nicht mit Deiner Herkunft. Noch nicht einmal mit Erfolg oder Versagen.

Cha·ris·ma

persönliche Ausstrahlung.

von Gott verliehene besondere Gabe.

So zumindest wird es von Google ausgeschmissen, wenn Du Charisma eingibst.

Ich bin der Meinung, das stimmt nicht. Charisma ist erlernbar, trainierbar, keine gottgegebene Zutat.

Wikipedia hat noch eine weiterführende Wortherkunft und Erklärung zu bieten.

Der Begriff Charisma geht zurück auf die griechische Wurzel ‘char’ (willfahren, Gunst erweisen, beschenken, senden) auf der das Verb ‘charitesesthai’ (spenden, schenken) basiert.(…). Es bezeichnet somit „eine Gabe, ein Geschenk, ‘das jemandem zu Gefallen Getane’, Güte, Liebenswürdigkeit, Gnade, Huld“.

Auch diese Begriffe sind mir alle zu schwer tragend. Lass uns bei der heutigen, modernen, allgemein gebräuchlichen Bestimmung bleiben, nennen wir Charisma einfach Ausstrahlung. Und genau das, was du ausstrahlst, das kannst Du in jedem Moment Deines Lebens beeinflussen, selbst bestimmen. Gott sein Dank.

 

Du strahlst was aus

Jetzt denken die meisten sofort an alles, was sie so ausstrahlen könnten. Was fällt Dir dazu ein?

Gute Laune, Herzlichkeit, Dankbarkeit, Güte, Nachsicht, Einsicht, Verständnis, Toleranz, Aufrichtigkeit?

Okay, heißt das, Du besitzt kein Charisma wenn Du krank, müde, enttäuscht, verletzt, wütend bist?

Und was ist, wenn Du anderen nur vortäuschst, dass es Dir gut geht? Wäre das Charisma?

Scheint ein schwieriges Teilchen zu sein dieses charismatische Etwas.

Ganze Heerscharen von Mitarbeitern leisten sich Politiker in Wahlkämpfen nur um charismatisch zu wirken.

Woher wissen die denn nur was charismatisch auf uns – also die Mehrheit der Menschen – wirkt?

Tja, sie haben Gesichter vermessen, Stimmen getestet, Bildbearbeitung perfektioniert, Körpersprache studiert, Farb- und Stilberater konsultiert. Hintergründe ausprobiert, Beleuchtungsexperten engagiert und Redenschreiber angeheuert. Alles, damit der Kandidat möglichst massengeschmacksgetreu rüberkommt

Und nun komme ich daher und behaupte Du kannst auch Charisma ausstrahlen, ohne diese gesamte Entourage hinter Dir.

Ja, genau, davon bin ich überzeugt.

 

Wer willst Du sein

Einzig und allein gilt es dafür zu wissen, was für DICH charismatisch bedeutet.

Ich hoffe, Du verrätst mir das.

Denn ich kann Dir nur verraten, was die meisten darunter verstehen, da steht dann mal an erster Stelle  jemand, der, wenn er einen Raum betritt, direkt alle Blicke auf sich zieht. Mehr hat er nicht getan als einen Raum zu betreten. Die klassische „Rampensau“ also.

Wie kann das sein, da hast Du Stunden damit verbracht, Dich zu stylen, Dir ein neues Outfit gekauft, warst beim Friseur und hast ein teures Parfum aufgetragen und dann das. Du betrittst den Raum, alle anderen sind in kleinen Grüppchen zusammengerottet und scheinbar in Gespräche vertieft. Du wirst überhaupt nicht wahrgenommen. Vor einer Stunde noch, hast Du Dir selbst (in Gedanken) eingestanden, dass Du heute gar nicht übel aussiehst und der Abend Dir gehört.

Und jetzt stehste allein da rum und wünschst Dich schnell und weit weg.

Also, wie kannst Du Charisma erzeugen?

Charisma hat mit Authentizität zu tun und wie geht das? Alles  was Du tust, muss haargenau zu Deiner Persönlichkeit passen. Es ist kein besonders hochgestochener Stil, sondern DEINER.

Immer.

Ganz egal, ob Du Pommes-Paule bist oder der Gucci-Gockel, Du kannst auch Ingo der Ingenieur oder Architekt sein oder was auch immer.

 

Stil oder Spiel

Charismatische Menschen haben auf jeden Fall eine Mission und können andere dafür begeistern.

Diese Begeisterung erzeugt ein WIR – Gefühl. Du versuchst nicht andere zu beeindrucken sondern gibst anderen das Gefühl, dass sie Dich beeindrucken- durch echtes Interesse.

Das heißt natürlich auch, dass Charisma nicht ausschließlich für wohlmeinende Zwecke eingesetzt wird.

Charisma ist ein Magnet, der andere mitreißt. Sei es, Du triffst genau einen Zeitgeist oder driftest explizit dagegen.

Es ist aber kein Persönlichkeitsmerkmal, welches Du für immer und bei jedem einfach einsetzen kannst. Es ist mehr eine Zuschreibung derer, die nicht so sind wie Du aber gerne so wären.

Du hast etwas, dass sich andere wünschen. Sei es Stärke, Entschlossenheit, eine Vision der Du straight folgst, einen festen Glauben an Erfolg, Glück, Gutheit, Liebe, was auch immer.

Es kommt darauf an, dass Du das lebst, woran Du glaubst. Entgegen aller Unkenrufe, Pessimisten, Schwierigkeiten und Rückschläge, deshalb sind charismatische Menschen für mich nicht nur Gewinner. Ein Verlierer, der reflektiert, was passiert ist und den Mut hat es beim nächsten Mal viel besser zu machen, seine Fehler zugibt und andere sogar davor schützt, wirkt auf mich ehrlicher, authentischer und charismatischer als ein Möchtegern-Männchen (Frauchen), das sich selbst immer als Sieger feiert.

 

Sprenge Grenzen

Gerade wenn Du etwas ganz anders als alle anderen machst, Dich nicht regelkonform verhältst, damit meine ich nicht, dass Du die Legalitätsgrenze überschreitest, sondern Dich entgegen aller Erwartungen verhältst, mal mit Normen brichst, wirkst Du besonders magnetisch. Du dienst in diesem Moment als Projektionsfläche, klar. Dafür bist Du aber ganz bei Dir, lebst nicht das Leben, das andere für das beste Leben halten, gehst Deinen eigenen Weg. Lässt Dich nicht leben, sondern weißt, was Du möchtest und vor allem, was Du nicht möchtest. Wichtig dabei ist, Du missionierst nichts und niemanden, Du ziehst einfach „Dein“ Ding durch, schadest niemandem und vertraust Dir selbst. Du strahlst durch Dein Selbstvertrauen, im Wortsinn, Du vertraust Dir und Deinen Handlungen, kennst Deinen Weg, bist Dir im Klaren darüber, was Du als nächstes unternehmen musst und was Du loslassen kannst. Dieses Loslassen ist die vielleicht schwierigste Übung auf dem Weg zum Charisma.

Du lässt nämlich los, was Dich blockiert, ausbremst, hindert, zögern lässt. Das können Menschen sein oder Situationen, Verträge, Verpflichtungen, Versprechungen (die Du unter Gesellschaftsdruck gegeben hast) Prinzipien, Meinungen, Ansichten.

 

Dein Learning

Gefühle steuern, respektvoll andere Meinungen zulassen, nach Deinen eigenen Werten zu handeln, Deine Stärken ganz genau zu kennen und anzuerkennen ebenso aber auch Deine Grenzen kennen, Deine Schwachpunkte anzunehmen und in Deine Persönlichkeit zu integrieren. Charismatische Menschen interessieren sich wirk-lich für andere, das bedeutet, Du hörst wertschätzend zu, Du gibst konstruktives Feedback, Du sagst nicht, „da hab ich keine  Ahnung von, interessiert mich nicht“ , sondern gehst mit der Grundhaltung des- „was kann ich noch lernen, entdecken, woran kann ich wachsen“ -auf Deine Mitmenschen zu. Du fragst, was für den anderen so interessant ist an dem, was er tut, was ihn daran be“geistert“, was es ihm gibt. Du gibst keine Plattitüden von Dir, lieber gibst Du zu, dass Du sprachlos bist, weil Dich etwas besonders mitnimmt oder erschüttert.

Du lässt Deine Launen (ja die hat auch ein charismatischer Mensch schon mal-nur nicht lange) nicht jeden spüren, der Dir über den Weg läuft, es ist Deine Laune und Du weißt auch, wie Du sie in den Griff bekommst.

Schlechte Laune ist ein Indiz dafür, dass Du auf dem falschen Weg bist. Da nur Du Deine Gefühle steuern kannst und niemand sonst dafür verantwortlich ist, reflektierst Du genau, was da gerade mit Dir passiert ist und – schwupps – hat sich das Thema schlechte Laune erledigt.

 

Charisma to go

Okay, nun möchtest Du wissen, womit Du anfangen sollst Dein Charismafaktor zu trainieren. Als Mindset-Ninja ist es natürlich meine Aufgabe,  Dich dabei zu unterstützen.

Beginnen wir mit der Körpersprache:

Deine Körperhaltung beeinflusst Deine Gefühle, das ist bekannt, auch bekannt ist, dass es auf keinen Fall anders herum ist, also beginne mit dieser Haltungsübung:

 

Körper

Stemme 5 Minuten lang die Hände in die Hüfte und bleib mit geöffnetem Brustkorb so stehen.

Dieser Bodytalk erhöht den Testosteronspiegel und senkt den Cortisolspiegel. Mit anderen Worten, Dein Körper entspannt sich weil Dein Gehirn genau dieses Signal erhalten hat und dadurch wirkt Dein Auftreten souveräner.

 

Stimme

Sage so oft es geht – wie Du es verinnerlicht hast – „hhmmmmmmm“, gerade so, als würdest Du im Moment Deinen Lieblingsnachtisch essen. Jetzt kennst Du Deinen tiefsten Stimmton und den brauchst Du, wenn etwas Wichtiges zu sagen hast. Eine noch so laute und schrille Stimme vermag nicht das zu erreichen, was Du ruhig und am besten noch mit Augenkontakt in Deiner tiefsten Stimmlage vermitteln kannst.

 

Lächeln

Lächele nicht, wenn Du etwas verneinen musst oder möchtest, damit strafst Du Deine Aussage Lügen. Ein ruhiges Nein mit Augenkontakt wird akzeptiert, ein gelächeltes, gerechtfertigtes und mit geneigtem Kopf vorgebrachtes Nein wird oft einfach übergangen, nicht ernst genommen. Besonders wir Frauen nehmen diese Kopfhaltung noch viel zu häufig ein und möchten unser Nein erklären, erläutern und ihm damit Berechtigung verleihen, erreicht wird aber genau das Gegenteil.

 

Coolness

Sich in den Sitz zu lümmeln wirkt nicht cool, sondern respektlos, egal ob im Meeting, während eines Vortrags, eines Seminars oder in der Kneipe. Auch diese Unart seine Arme über die Stühle rechts und links von sich zu legen ist absolut grenzüberschreitend. Zu viel Raum einnehmen (z.B. seinen Aktenkoffer oder Rucksack schön auf dem Tisch zu platzieren) ist frech und nicht cool.

Kompetenz strahlst Du durch eine aufrechte Haltung aus auch während Du sitzt.

 

Schutzfaktor

Das Gegenteil der Übergriffigkeit ist das Kleinmachen. Den Kopf zwischen die Schultern nehmen, die Hände unter dem Tisch verstecken, das Manuskript schützend vor die Brust zu halten, mit gekreuzten Beinen stehen, eine Hand in den Nacken legen oder die Hände unter die Oberschenkel legen und sie im Schoß zu falten bei übereinandergeschlagenen Beinen macht Dich klein und schutzbedürftig. Der gesenkte Kopf ebenfalls. Du wirkst dann wie ein Kind, das ausgeschimpft wird. Keinesfalls charismatisch und souverän.

 

Distanz

Verletze nicht die persönliche Zone des anderen, indem Du ihm auf die Pelle rückst, ein Meter bis 1,50 ist nah genug. Mehr führt zu Abwehrreaktionen Deines Gegenübers und lässt Dich penetrant wirken. Zumindest hier in Deutschland ist das der gebührende Abstand. Alles andere führt zu Unwohlsein, denke an die minimalen Abstände in Flugzeugen, Bussen und Wartezimmern, sehr unangenehm fremden Menschen so nah zu sein, oder? Geht Dein Gegenüber einen halben Meter nach hinten, ist dies keine Aufforderung ihm zu folgen 😉 sondern der höfliche Hinweis auf zu viel Nähe.

 

Erkennungsmerkmale

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Kannst Du Dich an Steve Jobs erinnern? Ich sehe, wann immer den Namen höre, einen schwarzen Rollkragenpulli, Marc Zuckerberg-T-Shirt, Angela Merkel-zu enger Blazer, Hella von Sinnen-Overall usw. Ich selbst z.B. werde immer wieder auf meine Brillen angesprochen, sie sind jederzeit meiner Kleidung angepasst und von daher auch schon mal kariert oder geblümt, ohne Rand oder knallbunt, klassisch schwarz, weiß oder von ausgefallener Form. Auch das kann zu Deiner Persönlichkeit gehören.

 

Was Du nun tun kannst

Es gibt noch unzählige Tipps, Hinweise und Möglichkeiten, lass mich doch einfach wissen, ob es Dich interessiert oder woran Du gerne arbeiten möchtest. Sei es die Schlagfertigkeit, Deine erste Rede, das Bewerbungsgespräch, was auch immer. Je mehr Hinweise ich habe umso eher kann ich ein Webinar kreieren, das Dir weiterhilft. Magst Du? Dann schreib mir gern einen Kommentar dazu.

Gönne Dir doch auch den Blogartikel Wie Du Charisma online überträgst von mir.

 

www.quovadix.de
Elke Dola ist PotentialProfiler und Mindset-Ninja, Wirksamkeitstrainerin, Keynote-Speakerin, Dozentin für Körpersprache, Rhetorik und positive Kommunikation, Referentin für salutogene Gesprächsführung, Kolumnenschreiberin, Arbeitspädagogin, Texterin und staatl. gepr. Referentin für Public Relations und Öffentlichkeitsarbeit (DAPR), Mentor für Online- und OfflineunternehmerInnen und zert. psychologische Beraterin nach Dr. Migge