Mach doch mal anders

Wunderpulver und Andersmacher

Verhaltensänderung ist erst dann zu erwarten, wenn die Unzufriedenheit entschieden viel größer ist als der Aufwand, welcher die Veränderung herbeiführen soll.

Zeitgleich soll dieser Aufwand das gewünschte Ergebnis garantieren.

Je schwieriger, langwieriger und höher der Aufwand ist, der die zu erwartende Veränderung herbeiführen soll, um so unwahrscheinlicher wird es, zu beginnen.

Beispiele für das Unterlassen sind im Alltag und auch im Business immer wieder zu finden, z.B. müsstest Du 30 Kilo abnehmen, ein halbes Kilo pro Woche ist realistisch und gesund, das bedeutet aber, dass Du 60 Wochen lang kürzer treten müsstest.

So sucht der „Verstand“ sofort Gründe, warum es JETZT nicht lohnt zu beginnen. Das Gehirn nimmt diese vermeintlich rationale Erklärung dankend an, denn es ist von Haus aus bequem und spart nur zu gern Energie.

Glück im Lieferservice

Nicht anders ist es Business.

Die durchschnittliche Etablierungszeit auf dem Markt im Onlinebusiness beträgt 1-3 Jahre, je nach Zeitkontingent, welches für die Onlineaktivitäten zur Verfügung steht.

Das dauert vielen viel zu lange.

Einige halten den Weg gar nicht erst durch. Sie erwarten, dass sie einen Blogartikel schreiben, dieser schießt dann durch die Decke und bringt sie nach vorn.

Sie machen ihre Hausaufgaben nicht. Weder kommentieren sie andere Beiträge, noch bereiten sie ihren Einstieg in diesen Markt vor.

Sie ploppen auf, laut, vehement und durch kurzfristig penetrantes Posten abgeschmackelter Zitate, vermeintlicher Weisheiten, schreiben einen endlangweiligen, zusammenkopierten Artikel, entscheiden sich für ein unpassendes Artikelbild und geben in dem Moment wieder auf, wenn sie feststellen, uups, es reagiert ja niemand. Das ist nicht schlimm, denn sie sind für ein Onlinebusiness eh nicht geschaffen.

Sie haben aber auch Vorteile, denn diese Spezies springt auf Angebote an, die Reichtum über Nacht bei null Einsatz versprechen, denn das ist es, was sie sich selbst erhofften.

So hopsen sie von einem Coach zum nächsten und warten auf die wundersame Wirkung der Hyper-Coachings zum Schnäppchenpreis von nur 20.000 Euro, die Glück, Reichtum, Erfolg und ein Leben in Leichtigkeit, Funkeln und ewiger Freude, Lust und Dauergrinsen anpreisen und das sogar in 5 ganz bequemen Raten von nur 4.200 Euro monatlich.

Das diese aber jeden Tag und zwar den ganzen Tag und auch in der Nacht und im Urlaub auf Facebook, Twitter und Co mit ihrer Werbung zu sehen, zu hören und zu lesen sind, das merken die Wunderpillenschlucker nicht. Ich frage mich dann immer, wann die denn das leichte Glitzerglück ohne Einsatz von Zeit und Arbeitskraft leben 😉 Da hier nach Veränderung mit dem geringsten Aufwand und möglichst ohne Eigenleistung gesucht wird, wird sich nichts ändern- außer auf dem Konto des gewieften Coachs mit Selbstvermarktungspotential vom Allerfeinsten.

Reminder: Verhaltensänderung ist erst dann zu erwarten, wenn die Unzufriedenheit entschieden viel größer ist, als der Aufwand, welcher die Veränderung herbeiführen soll.

Ex oder Ex–perte

In den Markt einzudringen, gänzlich ohne Vorbereitung kann funktionieren – dann sollte aber die Expertise so gut sein und Du so einmalig, dass wir alle direkt auf Dich gewartet haben.

Dann heißt es aber: Dranbleiben.

Erkläre uns Dein WAS, WARUM, WIE und Deine Expertise.

Beweise uns dies durch weitere wertige Artikel, Hilfestellungen, Proben, Lives und Webinare oder Tutorials.

Das Wichtigste aber darfst auch Du als Experte und Markteindringer nicht vergessen:

Wir befinden uns auf Plattformen der SOZIALEN MEDIEN.

Dieses „Sozial“ wird immer wieder vergessen, vernachlässigt und getreten.

Heimlich wirst Du nix auf dem Markt

Ein Däumchen hoch ist noch keine Interaktion!

Ein Kommentar „toller Artikel“ sagt noch nichts über Dich aus – was findest Du toll daran und warum, das wäre wichtig, damit auch andere DICH wahrnehmen können, etwas über Dich erfahren und ihr Interesse an Dir geweckt wird.

Protagonist, Antagonist, alles Mist

Ewiges Dagegenschießen bringt nur dann etwas, wenn Du Besseres liefern kannst. Einfaches Dagegensein ist noch keine Meinungsvertretung.

Nicht auf den Inhalt, sondern nur auf ein einzelnen Wort, welches Dir nicht passt, zu reagieren, macht Dich unsympathisch und outet Dich als Erbsenzähler.

Gar nichts inhaltliches beizutragen, statt dessen aber jeden Rechtschreibfehler öffentlich zu klugscheißern, macht Dich ebenfalls nicht sozialsympathisch.

Du siehst, auch hier wäre die eine oder andere Verhaltensänderung gar nicht übel.

Prüfe Dich doch mal selbst, wie händelst Du das? Erkennst Du Dich in dem einen oder anderen Verhalten? Möchtest Du es ändern?

Beginne sofort damit.

Strukturiere Deine Veränderung

Bei wem möchtest Du gerne kommentieren?

Suche Dir 3-5 Kontakte oder Gruppen heraus und lies wirklich deren Inhalte, dann bringe Dich ein, täglich mindestens 3 Kommentare aber nicht in 200 verschiedenen Gruppen, sondern fokussiert dort, wo Du gesehen und als Experte anerkannt sein möchtest.

Strukturiere Deine Posts

1 x die Woche ein Zitat, welches nicht jeder kennt, wenn Du keine findest, dann analysiere bekannte Zitate, drehe sie um, rege zur Prüfung des Wahrheitsgehalts an oder stelle komplett in Frage. Poste nur ein einfaches Zitat ohne Begleittext, wenn Du sicher bist, dass es keines der völlig abgeschmackelten ist, die jeder postet obschon sie täglich mehrmals irgendwo aufploppen und in jedem Billigkalender zu finden sind.

Achte darauf, dass sie themenrelevant sind. Ein Liebeszitat, wenn Du Experte für IT Prozessoptimierung bist, macht nur Sinn auf dem privaten Profil, nicht auf der Businessseite.

Strukturiere Deine Lives

Sag als Erstes bitte immer Dein Thema bzw. den Grund Deines Lives an. Es ist ärgerlich, wenn ich erst 20 Minuten lang hineinhören muss, um zu verstehen, worum es geht.

Strukturiere sie auch gern nach Themen.

Montags: round about Content
Dienstags: round about SEO
usw.

Strukturiere Deine Fotos und Bilder

Entscheide Dich für ein Farbschema, für ein Format, für eine Schriftart, für einen Stil.

Nicht heute Blümchen, morgen Kätzchen, übermorgen Industriedesign.

Wenigstens ein Fragment sollte sich immer wiederholen, entweder Farbe, Stil oder Format.

Hype um Tribe

Und ein Tipp von mir:

Renne nicht jedem Hype hinterher.

Spiele nicht überall mit. Du musst nicht zu jedem Thema was sagen, greife nicht das auf, was aktuell alle in den sozialen Medien zerreden, zerreißen und herausposaunen.

Wie immer legt sich das nach einer Woche, spätestens nach zweien und Du hast völlig grundlos Energie und Zeit verschwendet.

Bleibe ruhig im Sturm und nutze Deine Zeit und Kraft für Dich, kreiere neue Artikel, Postings, kümmere Dich um Deine Produkte und Kunden. Warte, bis der Sturm sich legt.

Es dauert nie lang. Befürworter und Gegner kommen immer zuerst und sind am lautesten.

Dann folgen die „Beleuchter“ und dröseln das Für und Wider auf, anschließend kommen die, die es eh schon immer gewusst haben, dann die Verschwörungstheoretiker und zu guter Letzt die, die sich jetzt auch endlich mal trauen, was dazu zu sagen, weil sie die ganze Zeit über abgewogen haben, was die anderen dazu sagen und sie entscheiden sich für das bequemste Lager (nämlich die vermeintliche Mehrheit), meist sind es Lemminge, die jetzt hier oder da mitschwimmen. Lass es!

Du hast Wichtigeres zu tun als Dich um royale Kleider zu kümmern, den Klimawandel auf Plastikflaschen zu reduzieren und die tektonische Plattenverschiebung durch einen Post aufzuhalten.

Einzigartigkeit findest Du nie in der Masse ©ED Klick um zu Tweeten

Nicht, dass es gesellschaftspolitische Themen oder sozialkritische nicht wert wären.
Doch, doch – alles wichtig.

Allerdings…

Hast Du genug Hintergrundwissen um wirklich mitreden zu können?
Weißt Du mehr als Gehörtes und Gesagtes?
Ändert Deine Äußerung Dich, die anderen oder den Umstand?

Wenn ja, dann raus damit, laut und deutlich.

Wenn nicht, bleib ruhig, gaaaaaaaaaaaanz ruhig. Du kannst aktiv im Hintergrund etwas gegen alles Unbill der Welt tun, Dich so verhalten, wie Du es Dir von anderen wünschst, gegen Meeresverschmutzung und dusselige Systeme kämpfen – aber missioniere nicht.

Wenn es etwas mit Deinem Business zu tun hat, dann hau raus, wenn nicht, dann überlege ob es nicht mehr Sinn macht, nach dem Sturm eine Spendenaktion einzurichten, ruhig, besonnen, echte Hilfe und nicht Marktgeschrei und Meinungsgejohle.

Souverän abwarten, dann souverän handeln, das macht Deine Aktionen wertvoller, Dich sympathischer und Du bietest so einen echten Mehrwert.

Veränderung will überall gut vorbereitet sein und dauert extrem lange. Nicht nur in der Wirtschaft, nein auch im Universum, in Dir, in Deiner Lebenswelt, in Deinen Glaubenssätzen und auch in den sozialen Medien.